Brandbrief zur ausstehenden Spielstättenförderung 2024

Gehört in jeden Haushalt!? – Mittel für die Spielstättenförderung für Freie Theater 2024 sind bewilligt, konnten jedoch noch nicht ausgeschrieben werden (Stand 26. Februar 2024)

Die Freien Spielstätten in Niedersachsen werden massiv in ihrer Planung und Arbeit für das laufende
Jahr behindert, dringend benötigtes Personal in den Bereichen Technik, Programmplanung,
Öffentlichkeitsarbeit kann nicht beschäftigt und muss ggf. gekündigt werden. Wertvolle, begonnene
Generationswechselprozesse kommen zum Erliegen. Den Freien Gruppen können keine
Auftrittsangebote gemacht und dem Publikum kein erweitertes Gastspielprogramm angeboten
werden.

In unserem sensiblen, weil chronisch unterfinanzierten Kulturbereich, der über keinerlei Rücklagen
oder Puffer verfügt, ist es eine Verunmöglichung von Planung und Handlungsfähigkeit, dass die nun
mit eigenem Haushaltstitel ausgestattete Spielstättenförderung 2024 nicht termingerecht zum Ende
des Jahres 2023 vergeben werden konnte. Die Spielstätten für Freies Theater stehen vor einem
existentiellen Problem.


Konkret war mit unserem zuständigen Ministerium für Wissenschaft und Kultur vereinbart, die
Projektmittel für Spielstättenförderung 2024 im Oktober 2023 auszuschreiben, damit nach Ablauf
der Ausschreibungsfrist und der Juryentscheidung, die dringend benötigten Mittel den Spielstätten
mit Beginn des Jahres 2024 zur Verfügung stehen – insgesamt 450.000 Euro/Jahr – ohnehin zu wenig
Mittel für die Spielstätten für Freies Theater im Flächenland Niedersachsen.


Nun sind aufgrund von Abstimmungsproblematiken und Richtlinienkoordination fünf wichtige
Monate ins Land gegangen. Diese Situation löst hohe Unsicherheiten in der gesamten Freien
Theaterszene aus. Wichtige Entwicklungen und Prozesse, die in den Vorjahren gestartet werden
konnten, sind unterbrochen. Das Angebot für unser Publikum ist so nicht zu machen.
Wir sind fassungslos, dass Fragen zu Richtlinienabstimmungen nicht zu klären sind. Die offenen
Punkte sind uns nicht bekannt. Der gesamte Verwaltungsablauf ist nicht transparent oder
nachvollziehbar.


Wir fordern eindringlichst eine sofortige Ausschreibung der Mittel der Spielstättenförderung 2024,
eine Verlängerung des Projektzeitraums bis 31. März 2025 und auch für die Zukunft höchste
Aufmerksamkeit, dass die Freien Darstellenden Künste wie andere Sparten der Freien Szene auf eine
termingenaue Verfügbarkeit der ohnehin unzureichenden Mittel existentiell angewiesen sind.


Für die Freien Spielstätten in Niedersachsen: Das Letzte Kleinod in Schiffdorf-Geestenseth,
EISFABRIK in Hannover, Figurentheater Osnabrück, Jahrmarkttheater in Altenmedingen, LOTTheater in Braunschweig, Tanzhaus im AhrbergViertel in Hannover, Theater an der Glocksee in
Hannover, Theater der Nacht in Northeim, Theater Fadenschein in Braunschweig, Theaterhaus
Hildesheim, theater hof/19 in Oldenburg, Theater im Pavillon in Hannover, Theater in der List in
Hannover, Theater Metronom in Visselhövede, theater wrede + in Oldenburg, THEATRIO Figuren
Theaterhaus in Hannover, QUARTIER Theater in Hannover, werkraum by boat people projekt in
Göttingen und die wolfsburger figurentheater compagnie.