(save me) not!
Frauen und Fiktion
Kennen Sie die Erzählung über das „damsel in distress“ („Fräulein in Not”)? Bestimmt! Denn sie ist überall: ob in der griechischen Mythologie, im Kino oder in Computerspielen. Eine schöne, junge Frau wird von einem Ungeheuer oder Bösewicht entführt und es bedarf eines männlichen Helden, um sie zu retten. Ob als Andromeda, Rapunzel, die weiße Frau aus King Kong, als Princess Peach oder Zelda – die Erzählung der hilflosen Frau ist tief verankert in unserer Gesellschaft. Und sie hat Auswirkungen auf unsere Selbstwahrnehmung und unser Handeln.(save me) not stellt sich mit Humor dem Mythos, dass Frauen das von Natur aus schwächere Geschlecht seien. Auf Basis von Interviews mit (Kampf-)Sportlerinnen, Selbstverteidigungslehrerinnen, Sozialarbeiterinnen und vielen anderen starken Frauen, die Gewalt erlebt und bewältigt haben, entsteht eine Geschichte über wehrhaftes Handeln. Das „damsel in distress“ ist die Endgegnerin in einer feministischen Auseinandersetzung über Gewalt, Opfer- und Täterrollen, aus der eine Heldin hervorgeht. Rette mich nicht! Wir retten uns selbst!
Konzept und Recherche: Frauen und Fiktion (Anja Kerschkewicz, Eva Kessler, Felina Levits, Paula Reissig) / Mit: Lisa Heinrici, Charlotte Pfeifer, Geraldine Schabraque / Textfassung: Anja Kerschkewicz, Eva Kessler, Hannah Saar / Inszenierung: Anja Kerschkewicz und Felina Levits / Spieler*innentraining: Eva Kessler / Gastspielregie: Anngret Schultze / Kostüme, Maske: Felina Levits / Raum: Luisa Wandschneider / Video: Paula Reissig / Musik: LiquidLoom, Jonas Mahari / Technik: Sönke Christian Herms, Manuel Melzer / Choreographie: Alexander Varekhine / Produktion, Öffentlichkeitsarbeit: PK3000, Anja E. Redecker
Interviewtexte von:
Anonym (Anti-Agressionstrainerin), Safeyya Auf der Mauer (Selbstverteidigungstrainerin in der Tark Moschee), Sunny Graff (Selbstverteidigungstrainerin, Vereinsgründerin von ‘Frauen in Bewegung’, Taekwondo-Kämpferin, Weltmeisterin), Sandra Levits (Heilerzieherin), Yehudit Yinhar (Wehrdienst Grundausbildung Israel), Anika Ziemba (WenDo Trainerin)
Texte von: Dr. L.A. Jennings (MMA Kämpferin und Trainerin, Englisch Professorin), Claressa Shields (Boxerin, Olympia Siegerin, Weltmeisterin), Dr. Karolin Heckemeyer (Professorin für Soziologie, Sport und Gender), Dr. Melanie Joy Mc Naughton (Kämpferin, Professorin für Kommunikation), Dr. Iris Marion Young (Philosophie Professorin), Caster Semenya (Läuferin, Olympia Siegerin, Weltmeisterin), Zeina Nasser (Boxerin, sechsfache Berliner Meisterin, Aktivistin)
Die Erstproduktion von (save me) not entstand in Koproduktion mit dem Theater Oberhausen und wurde gefördert durch den Fonds darstellende Künste und die Kunststiftung NRW.
Die überarbeitete und neu besetzte Hamburg-Premiere wurde gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR sowie der LICHTHOF Stiftung. Ermöglicht durch die Wiederaufnahme- und Gastspielförderung des Dachverbands freie darstellende Künste aus Mitteln der Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien.
Das Gastspiel am LOT-Theater wird realisiert vom Netzwerk Freier Theater – dieses Projekt wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien über das Programm „Verbindungen fördern“ des Bundesverbands Freie Darstellende Künste e.V.
Foto: Isabel Machado Rios
Dauer: ca. 60 Min.
Sprache: deutsch
Sensorische Reize: laute Musik
CN: Thematisch behandelt die Produktion sexualisierte Gewalt und Gewalt gegen Frauen, es wird an einer Stelle auch ein Mord erwähnt (jedoch nicht geschildert). Die Themen sind eingefasst in einen empowernden Rahmen.