Der Prozess II – RAF | krügerXweiss

Eine mobile Theaterinstallation für jeweils 4 Personen von krügerXweiss

Ein roter Überseecontainer – unübersehbar und monströs. Eine Zeitkapsel. In ihrem Innern ein Wohnzimmer der 60er Jahre. Durch die Mitte geht ein Riss. Die Generationen sind gespalten. Sie finden nicht zueinander. So geht es auch den Besucher*innen. Voneinander getrennt, erleben sie den Strafprozess gegen die RAF-Mitglieder Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe. Eines der meistdiskutierten Gerichtsverfahren der Bundesrepublik. Über Kopfhörer betreten die Besucher*innen den Gerichtssaal und begegnen den Protagonist*innen. Sie kommen körperlich nah, ohne dass sie wirklich anwesend sind. Zwischen den Fronten befindend, verheddern sich Besucher*innen wie Protagonist*innen in den Verstrickungen der Vergangenheit, die uns bis heute begleiten.

80 Minuten lang wird bis zur Erschöpfung gerungen: um die Wahrheit, um das Recht, umeinander.

Basierend auf den Prozessakten und Tonbandprotokollen haben krügerXweiss ein sensibles Kammerspiel für fünf Frauen geschaffen. Ein Destillat des Stammheim-Verfahrens, bei dem die beteiligten Gruppen – RAF und Richterschaft, Bundesanwaltschaft und Verteidigung – jeweils mit einer einzigen Stimme sprechen. So lässt sich die Geschichte der ersten RAF-Generation ohne Personenkult und persönliche Eitelkeit erzählen. Ein neues Zuhören wird möglich.

Der Prozess II – RAF ist der zweite Teil einer Trilogie von krügerXweiss, die sich mit drei Gerichtsprozessen auseinandersetzt, die als Schlüsselereignisse in der jüngeren deutschen Geschichte gelten: gegen Adolf Eichmann (Premiere am 26. Juni 2021 im Staatstheater Braunschweig), gegen die 1. RAF Generation und gegen Erich Honecker. Der Prolog dieser Trilogie „Vor dem Sturm“ wurde bei den KunstFestSpielen 2020 uraufgeführt.

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Termine: 18. Juni bis 25. Juli 2021 | Do bis So – 15 / 17 / 19 Uhr, Fr & Sa auch 21 Uhr
Bitte buchen Sie Ihre persönliche Startzeit.
Ort: Überseecontainer neben der Volkswagen Halle, Braunschweig

Konzept: krügerXweiss | Text / Regie: Marie-Luise Krüger, Christian Weiß | Musik / Sounddesign: Antimo Sorgente | Ausstattung: Andrea Jensen | Sprecherinnen: Gertrud Kohl, Lucia Kotikova, Naima Laube, Saskia Petzold, Nina Wolf | Wissenschaftliche Begleitung: Lennard Schmidt (Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung, Universität Trier)

Sprache: deutsche Lautsprache

Dauer ca. 80 Minuten

Eine Produktion von xweiss – theater.formen / krügerXweiss in Koproduktion mit den KunstFestSpielen Herrenhausen und dem Staatstheater Braunschweig.

In Kooperation mit: Schauspiel Hannover, Lessingtheater Wolfenbüttel, LOT-Theater Braunschweig.

Gefördert von: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Stiftung Niedersachsen, Stadt Wolfenbüttel, Braunschweigische Sparkassenstiftung, Braunschweigische Landessparkasse.

Mit freundlicher Unterstützung von: NuFa Tec Holzminden, Schröder Spritzschaumtechnik GmbH und der ÖFFENTLICHEN Versicherung.

Foto: krügerXweiss