16. | 17.12.2022 | 20 Uhr
Karten für beide Abende gibt es hier
Das Programm
Alma Edelstein | Ode to Phanes

Nichts auf dieser Welt passiert isoliert und für sich allein. Wir leben in einer vernetzten Realität und dies spiegelt sich auch in unseren Körpern wider – sie enthalten Informationen über verbundene, dissoziierte, geteilte, gehaltene oder verlassene innere Räume. Durch unseren Körper können wir die verflochtene Natur unseres menschlichen Daseins spüren. Die Arbeit „Ode to Phanes“ ist mit der Symbolik dieser Dynamik aufgeladen, die sich metaphorisch auf die mythische orphische Figur „Phanes“ bezieht. Ein Gedicht erzählt, dass Phanes, der als androgyne Gottheit aus einem kosmischen Ei geschlüpft ist, dem Universum Leben gibt. Diese Symbolfigur spricht von der vererbten Koexistenz von allem, was ist. „Ode to Phanes“ schöpft aus diesen Erzählungen, um eine aufgeladene Atmosphäre zu schaffen, die über universelle Dynamiken wie Dualität, Einheit, Individualisierung und Gemeinschaft spricht.
Özkan Ayik | Jisoo

“And through the night / A light shines / And clouds fill
the sky / And though the world sleeps / My eyes are wide / And for your name / My heart cries”
– Ana Roxanne, Nocturne
Für die Choreografie Jisoo hat sich Özkan zunächst von der Musik inspirieren lassen. Die Melodien und Worte der Titel vermischten sich mit instinktiven Bewegungsimpulsen – zuerst mit denen Özkans und dann mit denen der Tänzerin. Innerhalb der Choreografie durchlebt sie eine Entwicklung, welche auch das Publikum auf unterschiedliche Weise erleben wird: Eine persönliche Reise, angetrieben von Träumen, Sehnsüchten und Ängsten in einem unendlichen Raum.
Javier Ubell | From where the sun don’t shine

Ein Wesen taucht aus der Dunkelheit auf und erhellt alles um sich herum. Dann erscheint ein Dämon und wird von diesem Licht verschlugen. Beide verweilen einen Moment im Licht und werden plötzlich von Dunkelheit verschluckt. From Where the Sun Don’t Shine ist ein Tanzstück, in dem zwei Performer*innen Licht als Bewegungselement einsetzen, um die Geschichte zu verstärken und zu lenken. Die Choreografie ist inspiriert von einem Gedicht ohne Titel, geschrieben und gesprochen von Ben Ubell.
Robert Robinson | Takes Two

Wenn wir zwei Männer in unmittelbarer Nähe zueinander sehen, bilden wir uns eine Meinung über ihre Sexualität, die getrübt ist von Vorurteilen. Aber was wäre, wenn es einen Raum gäbe, in dem zwei Männer sich liebevoll umarmen und verletzlich zeigen dürften?
Als Robert Tango lernte, wurde er mit seinen Vorstellungen von Männlichkeit konfrontiert und fing an, ihre Bedeutung zu hinterfragen. Er erkannte schnell, dass seine festgefahrenen Meinungen ihn davon abhielten, sich und sein Können weiterzuentwickeln. Aus dieser Einsicht heraus entstand das Stück „Takes Two“, welches toxische Männlichkeit in unserer Gesellschaft verhandelt.
Kossi Sebastien Aholou-Wokawui | Be_Greifen

Begreifen = Verstehen. Um zu verstehen, was geschehen ist, und um zu verstehen, was in der Gegenwart geschieht.
Bevor es französische Kolonie wurde, war Togo viele Jahre lang deutsches Protektorat (1884 bis 1918), nachdem Ende des 19. Jahrhunderts auf Wunsch von Reichskanzler Otto von Bismarck bittere Verhandlungen zwischen Gustav Nachtigal und König Mlapa III. von Togoville geführt wurden.
Bei dem ARVO PÄRT-Song „Spiegel im Spiegel“ lässt sich Kossi von den aus Afrika stammenden Werken in den Bremer und Berliner Museen inspirieren. Kossi hat seine Erinnerung poetisch aufbereitet, indem er in einem leeren Raum tanzte, mit seinen Verwandten redete, mit seinem Körper kämpfte. immer auf der Suche nach dem Verständnis, was wirklich passiert ist und warum man sich so viel Mühe gibt.
Verónica Segovia Torres | Bei Hempels unterm Sofa

„Bei Hempels unterm Sofa“ erzählt von den Beziehungen zwischen Männern und Frauen und ihrem täglichen Leben. Wir alle kennen diese Situationen, mit denen wir täglich in unseren Beziehungen konfrontiert werden, wenn es darum geht, die Wohnung mit unseren Liebsten zu teilen.
Fortsetzung folgt …
Eine Produktion des LOT-Theaters in kooperativer Zusammenarbeit mit der Staatsoper Hannover im Rahmen von Tanzstelle Braunschweig.
Tanzstelle wird gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Stiftung Niedersachsen, der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung und der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.