#rettedeintheater – Demonstration am 10.11.21 in Hannover

#rettedeintheater – Demo

Aus ganz Deutschland fahren Theaterbeschäftigte am 10. November 11-14 Uhr zur Demonstration unter dem Titel #rettedeintheater nach Hannover, um gegen Einsparungsabsichten von Niedersachsen bei ihren Theatern zu protestieren.

Kürzungen nach dem Pandemie bedingten Lockdown sind unverantwortlich. Die Einschränkungen wegen Corona und der deswegen erforderliche Mehraufwand erfordern eher mehr finanzielle Unterstützung des Landes.

Milliarden von Euro wurden zur Verfügung gestellt, um die Institutionen vom wirtschaftlichen Kollaps zu bewahren. Die Absicht von Niedersachsen, die Tariferhöhungen für ihre Theater nicht ausgleichen zu wollen und die Förderung der freien Theater nicht zu verstetigen, führt zu Haushaltslöchern in den Theatern von mehreren Millionen Euro. Zwangsläufig führt das zur Personal- und Angebotsabbau. Diese Summe trägt zur Sanierung des Landeshaushaltes keineswegs bei, bringt die Theater, die ohnehin auf dem Zahnfleisch gehen, in eine gefährliche Schieflage.

Viele Theatermitarbeitende arbeiten längst in prekären Arbeitsverhältnisse.
Mindestgage von 2000€ bei befristeten Verträgen, geteilten Diensten, 44-Stunden Wochen und Wochenenddiensten, trotz abgeschlossenem Hochschulstudium und freischaffende Künstler*innen, die gegen Miete statt Gage arbeiten – diese Arbeitsbedingungen sind untragbar. Die Bemühungen hin zu besseren Arbeitsbedingungen werden durch den Haushaltsplanetwurf politisch massiv geschwächt.

Die Theaterschaffenden fordern: leere Versprechungen reichen nicht! Die Politik muss endlich begreifen, dass Zukunftsfähige Kultur eine auskömmliche Finanzierung bedarf, statt einem immer wiederkehrenden Kampf, um über die politische Liste einen kleinen Obulus zu erhaschen. Dass Niedersachsen auf dem drittletzten Platz in den Pro-Kopf Ausgaben für Kultur im Ländervergleich liegt, ist ein Armutszeugnis.

Das Publikum der Theater demonstriert gemeinsam mit den Kulturschaffenden. Denn nach der Isolation und Verzicht der Menschen durch Corona ist ein vielfältiges Kulturangebot wichtiger als je.

Organisiert und initiiert wird der Protest von den Arbeitnehmer:innen, vertreten in den Theatergewerkschaften DOV, VDO, GDBA und Ver.di.
Es werden Demonstrationsteilnehmer*innen in vierstelliger Anzahl erwartet.